Neue Pflegeblog-Serie: Pflegxit Einleitung - Berufliche Alternativen für Pflegefachkräfte
Gerne hätte ich zum Pflegxit und zur möglichen neuen Berufsauswahl ein Buch für alle Kolleg*innen geschrieben, die sich für einen Wechsel entscheiden. Leider ist dafür das Medium Buch zu langsam und die Entscheider fanden das Thema negativ besetzt. Die konkrete Idee war ein Buch zu veröffentlichen, in dem konkrete Berufe vorgestellt werden, die examiniertes Pflegefachpersonal mit all den persönlichen Stärken und Kompetenzen ohne lange Fort- und Weiterbildungen übernehmen könnten, um weiterhin im Gesundheitswesen tätig zu sein.
Bereits vor über fünfzehn Jahren berichteten Kolleg*innen die sich nach Alternativen im Jobcenter, damals noch offiziell Arbeitsamt erkundigt haben, dass dortige Sachbearbeiter*innen nicht hilfreich waren. "Sie arbeiten in der Pflege, da werden Leute gebraucht." In welchen Berufen kann man also seine Stärken und Kompetzen einbringen? Was verdient man? Welche weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten muss man mitbringen? Ist der neue Job mit Familie und eventuellen Hobbies zu vereinbaren?
Die Idee, Informationen für anderweitige Arbeitsmöglichkeiten für Pflegefachkräfte systematisch darzustellen und damit konkret hilfreich sein zu können, bewegt mich schon lange, da auch ich immer wieder mit den ständigen Problemen von Überstunden, Personalmangel, Unzufriedenheit usw. gehadert habe. Aber welcher Job wäre dann der richtige für mich (gewesen)? Bereits vor einigen Jahren waren mir einige meiner Kolleg*innen aufgefallen, die sich beruflich umorientieren wollten oder zumindest sich für Alternativen interessierten. Da gab es eine zeitlang zahlreiche Heilpraktiker*innen und spezielle Wundtherapeut*innen in meinem Arbeitsumfeld, die allerdings davon nicht leben konnten.
Im Gesundheitsbereich gibt es unglaublich viele Möglichkeiten weiterhin für das Patient*innenwohl zu sorgen, ohne dabei direkt am Bett zu stehen. Einzelne dieser Arbeitsbereiche möchte ich in den nächsten Wochen vorstellen – es entsteht also eine neue Pflegeblog-Serie. Hier schon mal ein kurzer Überblick was Sie erwartet:
Im Bereich der Patientenberatung können sich Pflegefachkräfte in einzelnen Fachbereichen weiterqualifizieren, z. B. im onkologischen und palliativen Bereich. Hier gibt es Hospizkoordinatoren, Brückenschwestern, Sozioonkologen.
Wer gute Fremdsprachenkenntnisse hat, kann diese Nutzen, um Menschen im Gesundheitssystem bei Sprachbarrieren zu unterstützen. Sogenannte Sprachmittler können sich beim zuständigen Pflegestützpunkt und Gesundheitsamt melden.
Fachkräfte im Bereich der Hygiene, Arbeits- und Datensicherheit werden dringend benötigt, vor allem mit fundierten IT-Kenntnissen. Die Digitalisierung in der Pflege braucht Menschen vor Ort, die Kolleg*innen schulen und die Systeme betreuen und zeitgleich die Anforderungen der Praxis kennen und verstehen (deshalb gehen z. B. die Mitarbeiter*innen der Firma CareTable regelmäßig in stationäre Einrichtungen um Praxisluft zu schnuppern). Immer mehr digitale Pflegeanwendungen sollen in den nächsten Jahren Einzug in den Alltag von Patient*innen, Angehörigen und Pflegekräften finden – auch hier braucht es nicht nur Programmierer, sondern auch Praktiker*innen.
Selbständige bzw. freiberufliche Pflegefachkräfte werden mittlerweile von zahlreichen Agenturen unterstützt. Der Schritt in die Selbständigkeit muss nicht gefürchtet werden. Hilfe bei der Vermittlung von Einsätzen und bei der Abrechnung erfolgen durch die Agentur, ebenso Fort- und Weiterbildungen und eventuelle Abklärung bei Rückfragen. Einige Kolleg*innen nutzen die Möglichkeit sich bundes- oder gar weltweit (Keywort: Reisepflegekraft, Feltenbummler oder Pflegekraft mit Reisetätigkeit) einsetzen zu lassen und so Deutschland auf ganz neue Art kennenzulernen.
Lassen Sie sich ggf. inspirieren von den neuen Arbeitsmöglichkeiten. Bei den Vorstellungen der einzelnen Berufe werden immer folgende Kriterienpunkte benannt:
- Ausbildung/ Weiterbildung/ Qualifikationen
- Aufgaben
- Gehaltsspannen
- Ggf. Bundesverband
Die notwendigen Infos hole ich mir in interessanten Interviews von Praktikern und bei den entsprechenden Berufsverbänden. Bei Fragen oder Anregungen schreiben Sie mir gerne oder senden einen Kommentar. Seien Sie gemeinsam mit mir gespannt auf die gemeinsame Reise durch die Berufswelt im Pflege- und Gesundheitswesen.
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