Zero Waste in der ambulanten und stationären Pflege
Aus dem privaten Alltag kennen wir zahlreiche Möglichkeiten, Verpackungsmüll zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren:
- Einkauf im stationären Handel statt Bestellungen bevorzugen
- Einkaufstaschen aus Stoff statt aus Plastik,
- Gläser, Aluminiumboxen und Bienenwachstücher statt Plastikfolien für Lebensmittel,
- unverpacktes Obst und Gemüse bevorzugen
- Obst- und Gemüsenetz statt Plastiktüte
- wiederauffüllbare Behältnisse statt Neue (in manchen Supermärkten sind spezielle Abfüllanlagen für Reinigungsmittel und meist trockene Lebensmittel vorhanden).
Müllvermeidung vor Recycling
All diese grundlegenden Maßnahmen können wunderbar in der ambulanten und stationären Versorgung umgesetzt werden. Wie auf dem Bild der gezeigten Abfallhierarchie zu sehen ist, steht die Müllvermeidung an erster Stelle. Mülltrennung und Recyling tragen dazu bei, dass sich der Restmüll deutlich reduziert. Ebenso ist eine Biotonne oder ein Komposthaufen sinnvoll. So können Essensreste und Küchenabfälle zu nährstoffreicher Komposterde verrotten. (Geschäftstüchtige Menschen verkaufen diese wertvolle Komposterde sogar!).
Wiederverwenden statt neu anschaffen
Wiederverwertbare Rohstoffe wie Glas und Papier bitte in die entsprechenden Sammelcontainer geben. Wer auf gedruckte Werbesendungen verzichten möchte, bringt am Briefkasten ein entsprechendes Schild an ("Bitte keine Werbung") und reduziert so den Reklameberg. Ziel ist es, möglichst wenig Restmüll zu produzieren. Ggf. kann dann sogar bei dem kommunalen Entsorgungsunternehmen eine kleinere Mülltonne bestellt werden und die Entsorgungskosten (Abfallgebühren) werden reduziert.
In Discoutern sind häufig Großverpackungen erhältlich. Das bringt gerade alleinstehende Seniorenhaushalte in einige Schwierigkeiten. Entweder wird einseitig gegessen, bis die Verpackungseinheit aufgebraucht ist oder Lebensmittel verderben sogar. Beim Lebensmitteleinkauf können gerade in Bio-, Reform- und Hofläden eigene Behältnisse mitgebracht werden, um auch kleine Mengen einzukaufen.
Wiederauffüllbare Trinkflaschen werden mittlerweile in vielen Kliniken und stationären Pflegeeinrichtungen genutzt. In der ambulanten Pflege ersparen Trinkwassersprudler das mühevolle Schleppen von kohlesäurehaltigem Mineralwasserflaschen. Seit Jahren wird immer wieder auf die gute Trinkwasserqualität in Deutschland hingewiesen.
Hilfreich wäre bei wiederkehrenden Hilfsmittellieferungen die Möglichkeit, auf entsprechende Verpackungen zu verzichten oder wiederverwendbare Verpackungen wählen zu können. Große Kartonagen von Inkontinenz-, Katheter- und Wundmaterial zu entsorgen ist für alle Beteiligten schwierig und nicht im Sinne von Zero Waste. Angebote gibt es durchaus, aber eher im Online-Handel statt in der Versorgung von Pflegebedürftigen. Sehr schade, denn diese Gruppe könnte so einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit leisten.
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